Berlin, Oktober 2022 | Teil II
Lukas Böing • 11. November 2022
Machtzentrum, Häuserschluchten und Lichtermeer
Die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland ist Berlin - Das besagt das Grundgesetz in Artikel 22 (1).
Ein Umstand, der Berlin von allen anderen deutschen Städten unterscheidet und die Stadt aus verschiedenen Gründen Interessant macht.
Für mich als Fotografen bedeutet dieser Umstand in erster Linie, dass Berlin eine hochinteressante Architektur vorweisen kann. Regierungsgebäude sind niemals nur funktionale Bauten, sie erfüllen auch immer einen repräsentativen Zweck. Ob ich ein Gebäude "schön" findet oder nicht, ist Geschmacksache und für mich unerheblich. "Markant" wäre eine Eigenschaft, über die ich mir Gedanken mache, wenn ich Architektur fotografiere.
Inspiriert von einer wundervollen Fotografie in einer schönen kleinen Pizzeria machten wir uns am zweiten Tag auf zum Hauptbahnhof und von dort zu Fuß ins Regierungsviertel.
Wir gingen einige hundert Meter die Spree entlang, die sich, strikt dressiert von Beton, an Kanzler, Ministern & Opposition entlangschlängelt.
Unweit der Kita des Bundestages fand ich meinen Spot: Ein wunderbarer Blick auf das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, welches zum einen ein Ort des Wissens ist (Parlamentsbibliothek) und gleichzeitig ein Ort des Unwissens (Geheimschutzstelle des Deutschen Bundestages), ist eines dieser "markanten" Gebäude. Ich weiß nicht, ob der Architekt (Stephan Braunfels) diesen scheinbaren funktionellen Widerspruch bewusst in seine Gestaltung hat einfließen lassen. Doch liegt es nicht nahe, dass die großflächige Glasfassade gezähmt (eingeschränkt) wird von einem gewaltigen steinernen Rahmen, wenn der Zweck des Gebäudes die Sammlung von Wissen ist, das jedoch in Teilen nicht nach außen dringen darf - Offenheit und Verschlossenheit?
Ein Umstand, der Berlin von allen anderen deutschen Städten unterscheidet und die Stadt aus verschiedenen Gründen Interessant macht.
Für mich als Fotografen bedeutet dieser Umstand in erster Linie, dass Berlin eine hochinteressante Architektur vorweisen kann. Regierungsgebäude sind niemals nur funktionale Bauten, sie erfüllen auch immer einen repräsentativen Zweck. Ob ich ein Gebäude "schön" findet oder nicht, ist Geschmacksache und für mich unerheblich. "Markant" wäre eine Eigenschaft, über die ich mir Gedanken mache, wenn ich Architektur fotografiere.
Inspiriert von einer wundervollen Fotografie in einer schönen kleinen Pizzeria machten wir uns am zweiten Tag auf zum Hauptbahnhof und von dort zu Fuß ins Regierungsviertel.
Wir gingen einige hundert Meter die Spree entlang, die sich, strikt dressiert von Beton, an Kanzler, Ministern & Opposition entlangschlängelt.
Unweit der Kita des Bundestages fand ich meinen Spot: Ein wunderbarer Blick auf das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, welches zum einen ein Ort des Wissens ist (Parlamentsbibliothek) und gleichzeitig ein Ort des Unwissens (Geheimschutzstelle des Deutschen Bundestages), ist eines dieser "markanten" Gebäude. Ich weiß nicht, ob der Architekt (Stephan Braunfels) diesen scheinbaren funktionellen Widerspruch bewusst in seine Gestaltung hat einfließen lassen. Doch liegt es nicht nahe, dass die großflächige Glasfassade gezähmt (eingeschränkt) wird von einem gewaltigen steinernen Rahmen, wenn der Zweck des Gebäudes die Sammlung von Wissen ist, das jedoch in Teilen nicht nach außen dringen darf - Offenheit und Verschlossenheit?

Wir machten uns auf in Richtung Potsdamer Platz, nachdem wir einen kleinen Abstecher zum Brandeburger Tor gemacht hatten. Berlin ist vielseitig und hat neben den ganzen historischen Denkmälern, den Orten der Geschichte, dem Dreck und dem Geruch des Grases auch viele Parkflächen zu bieten. Außerdem wären da noch die verdichteten Zentren mit Hochhäusern und Straßenschluchten.
Ich mag Großstädte. Sie haben auf mich einen besonderen Einfluss. Zwischen all den großen Häusern, in den engen Straßen wird man klein, aber auch auf großen Plätzen und an beschäftigten, vielspurigen Kreuzungen, wird man anonym. Man verschwindet, man wird zum Pilz im Wald, der in einer Welt der Riesen nicht weiter auffällt.
Vielleicht ist die Mode in Metropolen wie Berlin deshalb so viel wichtiger als in Städtchen und Dörfern. Der/die Einzelne muss sich abheben, um gesehen zu werden, Wer nicht gesehen werden will, kleidet sich unauffällig.Nirgends kann man so verschwinden, wie in einer Großstadt.

Am Abend hatte es geregnet. Wir waren vom Tag erschöpft, so verbrachten wir einige Zeit im Hotel und erholten uns. Erst spät am Abend wagten wir uns wiede raus und erkeundeten den Ku´Damm. Der Boden war nass und die Lichter von Werbetafeln, Ampeln, Straßenlaternen, Hotels und Restaurants/Bars spiegelten sich auf dem Asphalt.
Mein Stativ begann mich zu quälen. Die Teleskopbeine blocikerten und aus einem praktischen Werkzeug wurde ein Ärgernis. Dennoch gelangen mir ein paar schöne Einstellungen vom Lichtermeer.
Ich stelle mir die Frage, ob man in Berlin weiß, dass das Mondlicht Schatten wirft?
Mein letztes Bild an diesem Abend ist eines meiner Lieblingsbilder dieses Trips.
Der Abstieg zum U-Bahnhof Kurfürstendamm hat viel mit einer Tankstelle gemein. Zwei junge Männer sitzen auf den Treppenstufen und unterhalten sich. Dort ist es trocken. Der Herbst ist da.
